nach knappen sieben stunden auf der autobahn und mit einem kaputten abblendlicht (nein, wir sind natürlich nicht in belgien auf der beleuchteten autobahn sondern in der eindhovener ecke...) kommen wir am freitag abend eeeeeeendlich auf dem campingplatz unseres vertrauens an. an der strecke wären sicherlich auch noch ein bis zwei plätze frei gewesen, aber ...
... hier ist es schöner, ruhiger, netter, pitbike- und chaotenfrei (wahrscheinlich sind wir die einzigen chaoten hier).
am samstag 'morgen' erstmal schrauben
kinners, guckt euch den himmel an! das KANN ja nur gut
werden :)))
so leer haben wir den platz noch nie gesehen - allerdings waren wir auch noch nie so spät im jahr da...
dafür können wir schon den streckensprecher von Lommel hören - wow, das sind bestimmt 15 km bis zur strecke!
nach dem doch recht späten frühstück machen wir uns per fahrrad über Flanderns mega-fietsen-netzwerk auf den weg nach LOMMEL. in Kattenbos (wo es übrigens eine f1-teststrecke oder sowas gibt und man deswegen gern mal auf dem campingplatz mit netten motorengeräuschen überrascht wird) erwischt uns der einzige heftige regenschauer des tages. 'etwas' durchnässt kommen wir auf dem renngelände an: megavolle campingplätze, die ersten leeren bierdosen am wegrand, hier müssen wir richtig sein. ticket kaufen (aaaalder, frag' nicht nach dem preis... [na gut, Metallica über zwei tage wäre wohl teurer...] das paddock für 45 euro schenken wir uns dann, motorräder kann ich auch im laden angucken), eintrittsband anbammseln und als erstes zum frittenstand. da können wir gar nichts dafür, der steht da so rum und es ist ja auch schon ein uhr durch.) und dann los, guten stehplatz suchen. schneller gesagt als getan, die haben die strecke komplett umgebaut und mit zelten etc. zugestellt, wir wissen gar nicht mehr, wo wir sind. darüber hinaus haben sie zwischen strecke und zuschauerraum zäune und gräben gebaut... wo gibt's denn sowas, wir sind doch in belgien?!? und der sand war auch schon mal feiner und trockener. hmpf.
trotzdem finden wir den idealen platz: vor uns strecke, leinwand (die samstags nicht läuft...), kurven, in der ferne zielsprung, start und startkurve, links noch ein paar kurven und tables, rechts ein zwei sprünge und hinter uns bier- und pommeswagen. was will man mehr?
glücklicherweise haben wir mir einen kleinen klapphocker mitgebracht, der mich über den 'riesen' vor mir rübergucken lässt. lasset die spiele beginnen!
in den quali-rennen sind wir etwas konsterniert - was ist mit den amis los, ist das alles? ganz ehrlich, da hatte ich mehr erwartet. es scheint, als seien sie viel zu sehr unter druck, soviel mist wie sie bauen... ausser Dungey und Barcia habe ich an beiden tagen niemanden in die bande rauschen sehen?! wie zu befürchten, beendet Cri sein rennen nicht (wer ist bloß auf den trichter gekommen, Pourcel bei einem sandrennen aufzustellen? ich lass' ja sonst nix auf ihn kommen, aber im sand gibt's nun wirklich bessere Franzosen...), hier und da gibt's ausfälle, soweit ich mitkriege aber nix schlimmes.
die stimmung ist entspannt, die flaggen werden geschwungen, es ist nicht überfüllt und überhaupt wirkt alles wie ein großes familienfest.
am ende des ersten tages haben MaxSkipKen die nase vorn, wir sind gespannt auf den nächsten tag, gurken zurück und fallen um neun vor müdigkeit in die federn.
am nächsten tag wachen wir viel zu spät auf, 'unser' standplatz ist natürlich schon seit stunden weg. nach und nach robben wir uns auf einen ähnlich guten standplatz vor. schwein gehabt.
die streckensprecher heizen das publikum an, die flaggen und fahnen haben sich über nacht vermehrt, und die fichtenmopeds der verschiedenen nationen machen ihr rennen unter sich aus. auf einer seite der strecke fängt einer an zu tröten, sofort steigt auf der anderen seite der strecke jemand ein und so setzt sich das fort. höllenlärm.
der hier braucht nicht mal mehr ein moped, um das publikum zum johlen zu bringen. wo er auch längs stiefelt, die zuschauer flippen fast aus. klasse!
(wenn er aber neben der strecke stiefelt, lassen ihn alle in ruhe seine birne essen. find' ich voll gut.)
die rennen sind spannend, wenn auch verwirrend. komplett andere start-nummern, DeDycker und Max tragen fast die gleichen klamotten, Belgien und Deutschland haben fast die gleichen startnummer-typen - ja, wie soll man sich denn da orientieren? an der mopedfarbe?? haha. wenigstens die Letten sind wieder aus der masse zu erkennen, die pimpen alles incl. der seitenteile auf weinrot-weiß. wie auch immer, Skip schafft im ersten lauf platz 7, das ist guuuuut. bei den Holländern und bei den Belgiern fallen leider zwei fahrer aus, das ist überhaupt nicht gut.
über Cairoli braucht man wohl nicht viel zu sagen, das mass aller dinge oder so. pro runde holt der 5 sekunden raus! die er allerdings auch braucht. Herlings ist der hammer, nach einem bescheidenen start von platz 26 fährt er sich in der ersten runde um 10 plätze nach vorne und rückt nach und nach vor, dann überholt er noch recht zügig Barcia und ist - ZACK - auf platz 2 und ca. 1,5 sekunden hinter Cairoli... zum glück kommt bald darauf die zielflagge und Cairoli hat's geschafft. 2 läufe, 2 erste plätze - normal. trotzdem reicht es bei beiden nicht für den ersten nationenplatz. die Belgier werden den Deutschen nochmal gefährlich, Max schiebt sich im letzten lauf aber doch noch an Desalle vorbei und die sache ist geritzt. tja, und die amis? Blake 'Baguette' (wie der französische sprecher immer sagt) fährt gut, konstant, aber zu weit hinten. 'Justine' Barcia haut sich weg, das Publikum johlt (was ich voll scheiße finde. ami hin oder her, aber stürze sind doch kein grund zum jubeln?!?), er haut sich nochmal hin und nochmal, da scheint die vorderbremse zu klemmen. Dungey fährt auch in die rabatten, nachdem Barcia ihm versehentlich in die spur gezogen ist - kein tag für die amis.
nächstes jahr also auf nach Teutschenthal, wenn "wir unseren" titel im eigenen land verteidigen. vielleicht sollte noch ein bisschen Lommelser sand nach Teutschenthal verschickt werden?