Das hatte ich schon lange vor: Eine Nacht im Garten verbringen. Das alte Zelt rauskramen und gucken & horchen, was hier nachts so los ist. [Und nebenbei prüfen, ob man es Gästen tatsächlich zumuten kann, im Garten zu schlafen - die Eisenbahnschienen sind nur ca. 30 m entfernt.]
Letztes Wochenende hat es geklappt und zufällig habe ich dabei eine Neumondnacht erwischt, in der man wegen des fehlenden Mondes noch viel mehr Sterne sehen können soll als sonst.
Also los:
- Zelt finden - kein Problem.
- Heringe suchen - naja... hier und da finden sie sich wieder an [und noch viel mehr - wofür brauchen wir bitte 30 cm-"Erdpfosten"??]
- Zelt aufbauen - jo, nix verlernt ;)
Der letzte Einsatz des "Mountain-Domes" ist um die ... 20 Jahre ... her, Mopedtour Belgien/Niederlande/Ostfriesland. Hachja, nass war's. Egal.
Jetzt steht das gute Stück also im Garten, ist noch fast heil [gut, für Australien nicht mehr geeignet, es sind Löcher im Boden...] und ein bisschen spakig. War wohl doch nicht ganz durchgetrocknet, als ich es weggepackt habe. Oder falsch gelagert. Wie auch immer, es müffelt etwas.
Gegen acht geht die Sonne langsam unter, es ist noch warm (yayy!), Isomatten, Schlafsack und Kissen sind im Zelt, die Kamera ist mit Speicher und Akku versehen - es kann losgehen.
Wir sitzen noch bis halb elf draussen und quatschen, dann wird es dem Göttergatten zu frisch. [Endlich kann er mal ohne Rücksicht auf dusselige Kommentare einen Film ganz nach seinem Geschmack gucken - nur doof, dass die Auswahl so groß ist ;) Schliesslich wird's dann - Überraschung! - einer der tausend StarWars-Teile.]
Der Strassenverkehr kommt langsam zur Ruhe, der Garten wird wach - hier ist was los...!
22.46 Uhr Froschkonzert,
23.00 Uhr Feuerwerk,
23.05 Uhr es wird geschossen (??? Sind schon wieder Wildschweine unterwegs?),
23.30 Uhr Schrankenglocken bimmeln, nix passiert,
23.36 Uhr Schrankenglocken bimmeln, der letzte Zug des Tages rollt vorbei.
Ich mache während der ganzen Zeit immer mal wieder Fotos, probiere mit der Kamera 'rum, suche Sterne und werde nicht so wirklich fündig.
Bei Nachbars brennt die komplette Weg- und Hausbeleuchtung [erwarten die jetzt noch Besuch?], das Wort "Lichtverschmutzung" kommt mir wieder in den Sinn. Kurz vor Mitternacht geht endlich die Beleuchtung aus, ein paar mehr Sterne kann ich tatsächlich sehen. Es ist aber wirklich frisch jetzt, ich bin so müde, dass mir die Augen fast zufallen. Und einen Himmel wie DownUnder mit Milchstrasse und allem Tüddelüdd werde ich eh' nicht ablichten können.
Also ab in die Koje bzw. den Schlafsack. Und was soll ich sagen - es ist KALT! Schlafsack plus Fleecejacke und ich frier' immer noch. Ausserdem haut das Kissen immer ab [die Isomatten sind zu rutschig]. Ein paar 100 m weiter wird gefeiert. Zwischendurch ist es leise, ich kann kurz einpennen, nach fünf Minuten schwillt der Schallpegel wieder an. Das geht so bis um drei oder oder so. Dann endlich Ruhe. Gefühlte 15 Minuten später setzt das morgendliche Amselkonzert ein... Wieder wach. Es ist immer noch kalt.
Gegen sechs ist die Zeltnacht für mich beendet. Jetzt ist es zu warm und zu hell. Ich gehe ins Bett und schlafe da nochmal drei Stunden.
Passend zum Wetter frühstücken wir dann draussen - und zwar schön im Schatten, wo die Sonne noch nicht so brennt.
Und passend zum Vorabend gibt's "Todesstern-Frühstücksei" :)