schokolade, fritten, bier & cross :-)

Belgien 2011 - bepackt mit Guide Michelin, Fahrrädern, den YZen und jeder Menge Geraffel im geliehenen Anhänger sind wir am Montag Ende Juni ins Crossland gestartet. Mittags los, kaum Staus erwischt, A1-A43-A52-Gladbeck-A3-A40-A67, runter in Eindhoven, durch Valkenswaard durch, vorbei an Lommel und am Abend den Campingplatz erreicht. Völlig geplättet von der Wärme (siehe Foto) Pläne für die kommenden sechs Tage  geschmiedet.

Beweisfoto
Beweisfoto

"Fest" vorgenommen hatten wir uns Mittwoch und Donnerstag in Hélécine, der Rest der Zeit sollte mit Fahrradfahren verbracht werden. Wie gesagt, "vorgenommen" und "sollte", es ist natürlich anders gelaufen. Aber was soll's, war ja Urlaub.

Am Dienstag war es nur heiss - eine Bewegung und der Schweiß lief von der Stirn. Also eindeutig ein Tag zum Ankommen/ Runterkommen/Schaukelstuhllangsambewegen. Abends haben wir uns per Drahtesel auf den Weg zur Frittenbude gemacht, ein kleines bisschen Bewegung kann ja nicht schaden. Auf dem Weg nach Hechtel mit ein wenig Entsetzen die Temperaturanzeige gesehen: 41°C gegen 17 Uhr. (Na gut, die Anzeige stand in der prallen Sonne. Aber immerhin.) Egal, wir sind in Belgien, also werden Fritten gegessen, Punkt. Ab unter'n Sonnenschirm, eine Dose (!!!!!) Cola dazu [ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Cola aus einer Dose getrunken habe…gibt's so was in D überhaupt noch?] und Fritten mit Mayo bzw. Sauce Andalouse genossen. Und blöderweise wieder vergessen, wie die Belgier portionieren: Eine mittlere Portion entspricht in etwa einer doppelt- bis dreifachen deutschen Standard-Portion (und einer sechsfachen kleinen von McDo/BK).  

TIP

Frituur - Broodjesbar

Bij Elke

Lommelsebaan 46, 3940 Hechtel

Mo-Fr 11.30 - 22.00 Uhr

Sa + So geschlossen

Zurück durch eine ruhige Wohnsiedlung, Wald und Heide mit Hilfe des genialen Knotenpunktsystems für belgische Radwanderwege. Nach einem kleinen Umweg ("morgen kaufen wir uns die Karten dazu") landen wir wieder am Camper und freuen uns über die vielfach autofreien Radwege, das schöne Wetter, das gekühlte Bier und die kostenlosen Duschen.

radflandern
radflandern

TIP

Radfahren in Belgien - der Hit! Es gibt (zumindest in Limburg/Flandern) ein ausgeklügeltes Radwandersystem mit 1A-Fahrradwegen und den sogenannten Knotenpunkten. Hinweisschilder führen entlang der Routen zu den Knotenpunkten, so dass man sich eigentlich nicht verfahren kann. Man muss halt nur wissen, welcher Punkt der richtige ist (und dafür gibt es die Karten). Die Routen führen größtenteils über Nebenstrassen, Felder, Waldwege (für Radfahrer asphaltiert!) und durch ruhige Wohngebiete. Man hat also wenig Stress mit Autoverkehr und kann gleich noch die Vorgartenkultur der Belgier auf sich wirken lassen. Das einzige, was manchmal ein zartes 'huch?!' hervorruft, sind die Horden von Eddie-Merckx-Imitatoren. Im Rudel mit  +10  gleich gekleideten Herren rasen sie die Strassen entlang. Aber Obacht: Sobald sie nur zu fünft unterwegs sind, wird auf dem Radweg gefahren. Nix da mit "ich habe ein Rennrad, ich bin ein Held und deshalb muss ich auf der Strasse fahren, auch wenn der Radweg besser in Schuss ist".

Die Duschen hätten wir uns auch sparen können, etwa zwei Stunden später schüttet es wie aus Kübeln, der Wind legt die Bäume flach und über uns haben sie die Subwoofer eingeschaltet. Nur mal kurz den Campingtisch draussen gesichert und die Klamotten triefen. Egal, der Regen ist warm, die Motorräder stehen trocken und wir sitzen nach dem T-Shirt-Wechsel auch geschützt im Wagen. Nach zwei Stunden ist der grösste Spuk vorbei, die Platzwartin (?) fährt rum und guckt, ob alles in Ordnung ist, es regnet und grummelt noch ab und zu, alle Vorzelte und Bäume haben gehalten - alles ist gut. Am nächsten Tag wäre dann eigentlich crossen in Hélécine (Ausschilderung: "Yamahapark") dran gewesen, aber nach dem Wetter war uns irgendwie klar, dass das nix werden kann. Also fahren wir per Auto die Strecken ab und versuchen herauszufinden, wie die Chancen für die nächsten Tage stehen: Hélécine ist abgesoffen, wird auch bei solchem Wetter grundsätzlich nicht geöffnet. Die Spuren, die sich da einfahren würden, kriegste ja mit'm Bagger kaum wieder raus… Nächste Chance frühestens am Samstag. [Mist, da wird's voll sein.]

berühmte Namen
berühmte Namen
überall
überall


In Lommel wollen wir zwar nicht fahren, aber wenn man schon auf der Ecke ist, kann man ja mal nach Kaffeegenuss [in den Cafés bzw. Bars gibt es zu jedem Kaffee auch ein Schokoladen-täfelchen!] und Einkehr in der Touristinfo [Fahrradkarten kaufen!] eingucken. Barragan ist am Testen, es ist einiges los, von 85ern bis 500irgendwas ist alles vertreten und - HALLO - da fährt auch mal jemand langsam durch die Dünen! Das geht also doch. [Hm, vielleicht doch mal Sand fahren?!? Ah neeeeee…]  Nach 30 Minuten Bewunderung für alle, die sich auf den lommelschen Sandkurs trauen, geht die Fahrt weiter nach Genk. Breit, Hartboden, das sollte doch zu machen sein. Aber nix da - es wird gerade aufgebaut. "Was für'n Rennen ist denn am Wochenende?" - "WM-Lauf, Seitenwagen, Freitag bis Sonntag, kostet EUR 25,- für alle Tage." GEIL! Doch kein Urlaub ohne WM-Lauf. Welcome to Belgium! Und hätten wir mal ordentlich geguckt, hätten wir bestimmt auch die großen Hinweisschilder gesehen… Der freundliche Gatteraufsteller muss uns für bescheuert gehalten haben. Aber immerhin steht jetzt unser Plan für Sonntag fest: Mit dem Auto Richtung Genk, ein paar km vorher parken, Fahrräder raus und WM gucken.

 

 

 

stand 2014 ... wer weiß, vielleicht kriege ich ja auch irgendwann mal den zweiten teil des berichtes fertig...